Wer hat an der Uhr gedreht? – Zeitumstellung erhöht das Risiko von Wildunfällen

  • von

15.03.2021 – 12:50

Deutscher Jagdverband e.V. (DJV)

Wer hat an der Uhr gedreht? – Zeitumstellung erhöht das Risiko von Wildunfällen


















3 Audios

  • 210315_BmE_Zeitumstellung.mp3
    MP3 – 2,0 MB – 02:08
    Download
  • 210315_OTP_Zeitumstellung.mp3
    MP3 – 2,6 MB – 02:53
    Download
  • 210315_Umfrage_Zeitumstellung.mp3
    MP3 – 576 kB – 00:36
    Download

Ein Dokument

Berlin (ots)

Anmoderationsvorschlag: Am 28. März müssen wir unsere Uhren mal wieder eine Stunde vorstellen. Nicht jeder verkraftet das auf Anhieb gut, viele brauchen ein paar Tage, bis ihr Biorhythmus wieder im Takt ist. Das ist auch ein Grund dafür, dass es nach der Zeitumstellung im Frühjahr vermehrt zu Wildunfällen kommt. Was dabei noch eine wichtige Rolle spielt, verrät Ihnen Jessica Martin.

Sprecherin: Durch die Zeitumstellung fällt der Berufsverkehr von einem auf den anderen Tag wieder in die Dämmerung. In der sind gerade besonders viele Rehe und Hirsche unterwegs, weil sie ihnen Schutz vor Fressfeinden bietet.

O-Ton 1 (Torsten Reinwald, 26 Sek.): „Laut unserem Tierfund-Kataster machen Rehe fast 50 Prozent aller Wildunfälle aus. Rehe sind Vegetarier und sie haben jetzt im Energiesparmodus im Winter gelebt. Jetzt haben sie Heißhunger, sind auf der Suche nach sattem Grün, deswegen viel unterwegs. Und dazu kommen jetzt auch noch die Revierkämpfe bei den männlichen Tieren. Diese jungen Böckchen, die sind jetzt auf der Suche nach einer neuen Bleibe und deswegen viel auf Wanderschaft.“

Sprecherin: So Torsten Reinwald, Biologe beim Deutschen Jagdverband. Der unfallträchtigste Monat im Jahr ist laut Statistik der April, die gefährlichste Zeit liegt zwischen sechs und acht Uhr morgens – und das betrifft auch kleinere Tiere, wie beispielsweise Dachs, Igel oder Marder:

O-Ton 2 (Torsten Reinwald, 24 Sek.): „Die machen über ein Viertel der Wildunfälle aus, Hase und Kaninchen alleine schon 10 Prozent. Diese Unfälle mit kleinen Tieren, die werden meist nicht gemeldet, weil es keinen Schaden am Auto gibt. Mit dem Tierfund-Kataster haben wir jetzt erstmals überhaupt die Chance, Wildunfälle zu verorten und Schwerpunkte zu finden – und dann eben auch die Straßen sicherer zu machen, für Mensch und für Tier.“

Sprecherin: Voraussetzung dafür ist allerdings, dass jeder, der ein totes Tier am Straßenrand entdeckt oder selbst einen Wildunfall hat, es immer im Tierfund-Kataster meldet.

O-Ton 3 (Torsten Reinwald, 10 Sek.): „Das geht ganz einfach mit einer kostenlosen App, die gibt es in jedem gängigen App-Store zum Runterladen. Und Wissenschaftler werten dann diese Daten aus.“

Sprecherin: Und weil Tiere weder Sommerzeit noch Verkehrsregeln kennen, gilt für Autofahrer im Wald und entlang von Wiesen und Feldern immer:

O-Ton 4 (Torsten Reinwald, 24 Sek.): „Fuß vom Gas. Wer Tempo 80 statt 100 fährt, verkürzt seinen Bremsweg schon um 25 Meter. Wenn Tiere am Straßenrand auftauchen, Fernlicht ausschalten, damit die Tiere nicht geblendet sind und hupen. Das treibt die Tiere von der Straße weg. Und dann gilt natürlich: Es können immer weitere Tiere folgen, deswegen aufmerksam und langsam weiterfahren.“

Abmoderationsvorschlag: Wenn Sie mehr erfahren möchten: Weitere Infos dazu gibt’s auf tierfund-kataster.de oder unter Jagdverband.de/Wildunfall.

Pressekontakt:

Torsten Reinwald
Tel.:030/2091394-23
Mail: pressestelle@jagdverband.de

Kontaktdaten anzeigen

Pressekontakt:

Torsten Reinwald
Tel.:030/2091394-23
Mail: pressestelle@jagdverband.de

Original-Content von: Deutscher Jagdverband e.V. (DJV), übermittelt